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Laborabzüge
Ein Laborabzug, auch Abzugshaube, Digestor oder einfach Abzug genannt, kommt in naturwissenschaftlichen Laboratorien zum Einsatz und schützt Personen vor gefährlichen Gasen, Dämpfen, Stäuben und Aerosolen sowie vor Explosionen und Glassplittern.
Aufbau und Funktionsweise
In der Regel besteht ein Laborabzug aus einer brand- und chemikalienbeständigen Arbeitsfläche, die von festen Glaswänden umschlossen ist. Der Zugang erfolgt über eine bewegliche Frontscheibe. In geschlossenem Zustand bietet der Abzug Sicherheit vor spritzenden Flüssigkeiten, Splittern, unkontrollierten Reaktionen oder anderen Unfällen. Meist verfügen Digestoren über Anschlüsse für Strom, Erdgas, Stickstoff und Kühlwasser, sowie über Abflüsse. Die Konstruktion ist in der Europanorm EN 14175 geregelt.
Gase, Dämpfe, Stäube und Aerosole werden über eine Lüftungsanlage mit einem passenden Filter, beispielsweise einem HEPA- oder Carbon-Filter, sofort aus der Luft abgesaugt und der Experimentator wird zuverlässig vor gesundheitsschädlichen Stoffen geschützt. Die optimale Saugleistung lässt sich jedoch nur bei geschlossenen Scheiben erreichen.
Einsatzbereiche der Abzüge
Abzugshauben finden in den unterschiedlichsten Laboren Anwendung: In der klinischen Diagnoseprüfung, in der biologischen und medizinischen Forschung, der analytischen Chemie, bei der Qualitätskontrolle, in der Biotechnologie, der pharmazeutischen Industrie, der Nahrungsmittelindustrie, der Petrochemie, der Kosmetik und der elektronischen Industrie.
Ob die Verwendung eines Abzugs notwendig ist, hängt von den verwendeten Gefahrstoffen ab. Informationen hierzu finden sich auf dem jeweiligen Sicherheitsdatenblatt der verwendeten Gefahrstoffe. Besteht das Risiko einer Brand-, Staub- oder Gasentwicklung ist die Verwendung eines Abzugs obligatorisch.
Sicherheit und Kontrollvorrichtungen
Um die Sicherheit des Anwenders und der Arbeitsumgebung jederzeit sicherzustellen, bieten viele Geräte die Möglichkeit, die wichtigsten Funktionen permanent zu überwachen. Bei Fehlern senden sie akustische oder optische Warnsignale aus – beispielsweise bei zu geringer Saugleistung, bei einen Defekt der Lüftung oder einem Stromausfall.
Wartung und Kontrolle
Neben der Konstruktion ist auch die Prüfung und Wartung der Laborabzüge in der Europanorm EN 14175 geregelt. Abzüge müssen vor Inbetriebnahme und regelmäßig, aber mindestens einmal jährlich auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft und bei Bedarf unverzüglich gewartet werden. Ergebnisse der Prüfungen und Wartungen sind in Protokollen zu dokumentieren.